Seit dem 1. April 2024 ist es offiziell, das Cannabisgesetz ist in Kraft getreten: Nach Jahren der intensiven Diskussionen hat Deutschland einen entscheidenden Schritt getan und die teilweise Legalisierung von Cannabis vollzogen.
Diese historische Entscheidung ermöglicht es nun Erwachsenen, Cannabis unter bestimmten Bedingungen zu besitzen und zu konsumieren. Aber was bedeutet das konkret für dich? In diesem Artikel erfährst du alles, was du über die neuen Regelungen wissen musst und wie sie deinen Alltag beeinflussen könnten.
Als Gesundheitsminister Karl Lauterbach und die Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP ins Amt kamen, hatten sie einiges auf der Agenda, darunter auch die Legalisierung von Cannabis. Ihr Vorhaben? Ein Deutschland, in dem der Konsum von Cannabis nicht nur toleriert, sondern auch kontrolliert wird – eine radikale Abkehr von der bisherigen Drogenpolitik.
Das Ganze nahm richtig Fahrt auf, als nach der Bundestagswahl 2021 ein Koalitionsvertrag geschlossen wurde, der die „kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken“ vorsah. Klingt bürokratisch, war aber ein echter Paukenschlag: Lizenzierte Geschäfte sollten das beliebte Grünzeug unter strengen Auflagen verkaufen dürfen. Das Ziel? Den Schwarzmarkt eindämmen, den Verbraucherschutz stärken und nebenbei noch ein wenig Steuergelder kassieren.
Trotz anfänglicher Bedenken im Bezug auf das Europarecht und hitziger Debatten im Parlament wurde der Gesetzentwurf schließlich am 23. Februar 2024 vom Bundestag durch gewunken. Mit einer klaren Mehrheit von 404 zu 226 Stimmen wurde das Cannabisgesetz beschlossen, das Erwachsenen erlaubt, bis zu 50 Gramm Cannabis im privaten Bereich und 25 Gramm in der Öffentlichkeit zu besitzen. Auch der Heimanbau von bis zu drei Pflanzen wurde unter bestimmten Bedingungen legalisiert.
Mit der Einführung des Cannabisgesetzes (CanG) haben sich die Regeln rund um den Besitz und Konsum von Cannabis in Deutschland deutlich gelockert. Hier ein Überblick darüber, was jetzt legal ist und was du wissen musst:
Die neue Regelung erlaubt es Erwachsenen ab 18Jahren, bis zu 50 Gramm Cannabis im privaten Raum zum Eigenkonsum zu besitzen. Das bietet die Möglichkeit, eine persönliche Reserve zu Hause zuhalten, ohne dass rechtliche Probleme drohen.
Für den öffentlichen Raum gilt eine Obergrenze von 25 Gramm, um sicherzustellen, dass der Konsumverantwortungsbewusst erfolgt. Ob zu einer Party oder einfach unterwegs, halte dich an diese Mengenbeschränkung, um auf der sicheren Seite zu sein.
Für alle, die schon immer mal ihr grünes Glück im Anbau versuchen wollten: Der private Eigenanbau von bis zu drei Cannabis-Pflanzen ist jetzt erlaubt. Egal, ob auf dem Balkon, im Garten oder in deinen vier Wänden – die Hauptsache ist, du hältst deine Pflanzen fern von Kinderhänden. Dieser Freiraum für den Eigenanbau ermöglicht es, genau zu wissen, wo dein Gras herkommt und wie es angebaut wird.
Ein wichtiger Hinweis zum Trocknen: Die Besitzgrenze von 50 Gramm bezieht sich auf das Gewicht des Cannabis nach dem Trocknen. Eine Frisch geerntete Cannabis-Pflanze kann deutlich mehr wiegen, verliert jedoch erheblich an Gewicht, sobald diese getrocknet ist.
Keine Sorge also vor der ersten Ernte – die tatsächliche Menge wird erst relevant, wenn das Gras trocken ist.
Eine spannende Neuerung sind die sogenannten Cannabis Social Clubs. Diese Clubs sind spezielle, nicht-gewerbliche Organisationen, in denen Mitglieder Cannabis anbauen und dieses innerhalb des Clubs teilen können.
Also in anderen Worten bedeutet das, dass Cannabis Clubs eine Art kooperative Gärtnerei darstellen, in denen bis zu 500 gleichgesinnte Mitglieder zusammenkommen können, um Cannabis zu kultivieren. Diese Clubs sind keine kommerziellen Einrichtungen, sondern eher Gemeinschaften, die sich dem Anbau und dem verantwortungsvollen Konsum von Cannabis widmen.
Jedes Mitglied hat die Möglichkeit, bis zu 50 Gramm Cannabis pro Monat für den persönlichen Gebrauch aus der gemeinsamen Ernte zu entnehmen. Für Mitglieder unter 21 Jahren gelten spezielle Einschränkungen: Sie dürfen höchstens 30 Gramm pro Monat entnehmen, und das Cannabis darf einen THC-Gehalt von zehn Prozent nicht überschreiten.
Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland bringt zwar viele Neuerungen und Freiheiten mit sich, doch es gibt klare gesetzliche Grenzen, die zum Schutz der Öffentlichkeit und insbesondere für den Kinder und Jugendschutz eingeführt wurden. Hier sind die spezifischen Einschränkungen gemäß § 5 des Cannabisgesetzes (CanG), die weiterhin gelten:
"Sichtweite"wird gesetzlich als ein Abstand von mehr als 100 Metern von dem Eingangsbereich der oben genannten Einrichtungen definiert.
Wenn du dir unsicher bist, wo der Konsum vonCannabis erlaubt oder verboten ist, schau auf die Bubatzkarte (https://bubatzkarte.de/) , sie bietet eine wertvolle Ressource. Diese interaktive Karte hilft dir, sich über die lokalen Cannabis-Konsumregeln klar zu werden und sicherzustellen, dass du stets innerhalb der rechtlichen Grenzen rauchst.
Beim Thema Straßenverkehr und Cannabis sind die Regeln klar: Sicherheit geht vor. Die geltenden Gesetze sind klar und streng: Schon geringe Mengen von THC im Blut können derzeit zu rechtlichen Konsequenzen führen. Der aktuelle Grenzwert von 1,0 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum ist eine Herausforderung für viele, die Cannabis konsumieren– vor allem, wenn am nächsten Tag noch gefahren wird.
Für alle, die sich nach etwas mehr Freiraum sehnen, gibt es gute Neuigkeiten: Eine Expertenkommission hat vorgeschlagen, den THC-Grenzwert auf 3,5 Nanogramm pro Milliliter Blutserum zu erhöhen. Dieser angehobene Grenzwert soll realistischer abbilden, wann die Fahrtüchtigkeit wirklich beeinträchtigt ist.
Damit wird ein fairerer Umgang mit Cannabiskonsumenten angestrebt, der die tatsächliche Beeinträchtigung der Fahrfähigkeit in den Vordergrund stellt, ähnlich zu der 0,5 Promille Marke.
Aber beachte, dass diese Änderung noch nichtoffiziell beschlossen ist. Bis die neuen Regeln in Kraft treten, müssen Autofahrer weiterhin sehr vorsichtig sein und die bestehenden Grenzwerte einhalten. Unabhängig von den gesetzlichen Bestimmungen sollte jeder Fahrer seine Fahrtüchtigkeit selbstkritisch einschätzen und im Zweifel auf das Autofahren verzichten, wenn er Cannabis konsumiert hat.
Wie viele andere war auch ich zunächst skeptisch: Würde die Ampelkoalition ihr Wahlversprechen der Teil-Legalisierung halten oder entpuppt sich alles nur wieder als heiße Luft? Zu unserer aller Freude hat die Koalition aus SPD, Grünen und FDP tatsächlich geliefert. Die Legalisierung von Cannabis in Deutschland ist nun Realität, zur großen Freude von Millionen Konsumenten und Gegnern der bisherigen Verbotspolitik.
Die Einführung des Cannabisgesetzes markiert einen fast schon historischen Wendepunkt. Es ermöglicht Erwachsenen ab 18 Jahren, bis zu 50 Gramm Cannabis privat und 25 Gramm Cannabis in der Öffentlichkeit zu besitzen. Zudem ist der Anbau von bis zu drei Pflanzen für den Eigenbedarf nun legal.
Während die Freiheit zu kiffen nun gesetzlich verankert ist, bleibt die Verantwortung jedes Einzelnen entscheidend. Nur wenn wir alle verantwortungsbewusst mit diesen Freiheiten umgehen, können wir sicherstellen, dass sie auch zukünftig Bestand haben.
Kiffen in der Öffentlichkeit ist seit dem ersten April 2024 erlaubt, jedoch gelten Beschränkungen bezüglich der Menge (maximal 25 Gramm) und spezifischen Orten, wie Schulen, Kinderspielplätzen oder öffentlichen Sportstätten, wo der Cannabiskonsum streng verboten ist.
Ja, der unautorisierte Verkauf und Weitergabe von Cannabis bleiben strafbar. Das Gesetz erlaubt nur den Besitz und Konsum innerhalb festgelegter Grenzen und den Anbau in privatem Rahmen oder durch Cannabis Social Clubs.
Die Bundesregierung plant eine zweite Stufe des Gesetzes ("Säule-2-Gesetz"), welches den kommerziellen Verkauf von Cannabis in Apotheken oder staatlich lizenzierten Geschäften in Modellregionen erproben soll. Die Auswahl der Regionen steht noch aus.
Weitere Informationen und praktische Hilfe beim Thema Einbürgerung finden Sie auch in folgendem Ratgeber-Artikel bei den Kollegen von PassExperten:
=> Ratgeber Chancenkarte - PassExperten.de